„Durch unsere Ökoprofit-Zertifizierung haben wir 16,7 t CO2, 29.310 kWh an Energie und 1.207 m3 Wasser eingespart", berichtet Dezernent Markus Hinsenkamp und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu „und ganz nebenbei haben wir auch noch dadurch eine jährliche Einsparung von 35.362 €."
Die Hochschule Bochum hat sich als Ziel gesetzt nachhaltiger zu werden und dies auch in ihrem Leitbild fest verankert. So soll der Grundgedanke der nachhaltigen Entwicklung die gesamte Hochschule durchziehen. Lehre, Forschung und Verwaltung sollen gemeinsam zusammen an einer nachhaltigen Hochschule arbeiten. Aus diesem Antrieb heraus und um diese Entwicklung um eine praktische Dimension zu erweitern, hat sich die Hochschule Bochum nach Ökoprofit erfolgreich zertifizieren lassen.
Aber nicht nur die Hochschule Bochum hat sich 2014/15 an der Ökoprofit-Zertifizierung beteiligt. Insgesamt elf weitere Organisationen aus Bochum trafen sich zu acht Workshops bei denen unterschiedlichen Themen wie Energieeinsatz, Abfallmanagement, Umweltrecht, Mitarbeitermotivation oder Ressourcenverbrauch besprochen wurden. Besonders der umfangreiche Erfahrungsaustausch während der Workshops war eine große Bereicherung. In den Gesprächen stellten die Teilnehmer fest, dass ihre Problemstellungen und Lösungsstrategien trotz unterschiedlichen Branchen vergleichbar sind. Durch diesen interdisziplinären Erfahrungsaustausch wurde das gemeinsame Handeln und die gegenseitige Lösungsfindung bestärkt. Parallel zu den Workshops unterstützte ein externes Beratungsunternehmen die einzelnen Organisationen vor Ort und suchte nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Das komplette Projekt wurde vom Umweltministerium NRW und der Wirtschaftsentwicklung Bochum begleitet und finanziell unterstützt. Das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum, die IHK Mittleres Ruhrgebiet, die Kreishandwerkerschaft Ruhr und die Effizienz-Agentur NRW begleiteten das Projekt auf fachlicher Ebene. Das Beratungsunternehmen B.A.U.M. Consult GmbH führte das Projekt in Bochum durch.
Die Maßnahmen der Hochschule Bochum
Durch die verschiedenen Workshops sowie die Beratung vor Ort konnte die Hochschule Bochum verschiedenste Maßnahmen zur Einsparung von CO2, Energie oder Wasser umsetzen. Hierzu gehört zum Beispiel die Erneuerung der Armaturen in den WCs durch elektrisch gesteuerte wassersparende Versionen. Durch diese Maßnahme spart die Hochschule Bochum jährlich 1.207 m3 Wasser ein. Auch wurde durch Umbau der Beleuchtung in den Fluren des Gebäudes AW auf LED 10 t CO2 und 17.660 kWh eingespart.
Die elf beteiligten Organisationen haben in der Summe 81 Maßnahmen erarbeitet. Dadurch entlasten sie die Umwelt enorm, indem sie über rund 750.000 kWh/a an Energie, 3.500 m3 Wasser und 35 t Abfall pro Jahr einsparen. Zusammen emittieren die elf Ökoprofit-Betriebe jedes Jahr 365 t CO2 weniger: Ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz in Bochum. Finanziell hat sich die Zertifizierung auch noch gelohnt. Insgesamt gewinnen alle Organisationen durch ihre Maßnahmen jährlich 210.000 €.
Am Donnerstag, den 21. Januar 2016 gab es dafür die Auszeichnung für die erfolgreiche Teilnahme aus den Händen von NRW Umweltminister Johannes Remmel, Bürgermeisterin Erika Stahl und der Bochumer Wirtschaftsentwicklung im Straßenbahn-Betriebshof Engelsburg des Ökoprofit Teilnehmers BOGESTRA.
„Ökoprofit bietet für ein Industrieland wie NRW die Chance, Umweltschutz und unternehmerische Innovation erfolgreich zu verbinden“, sagt Johannes Remmel, Minister fürKlimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Gerade im Hinblick auf das beschlossene 2-Grad-Ziel der Pariser Umweltkonferenz sind die vielen erfolgreich umgesetzten Maßnahmen in den Ökoprofit-Projekten enorm wichtig, da sie an der wirtschaftlichen Basis helfen CO2 einzusparen und den unternehmerischen Erfolg zu stärken.